Sind die Lichter angezündet...
J. Arndt
Weihnachtliches Konzert
mit Instrumentalmusik
des 17./18. Jahrhunderts
und
Weihnachtsliedern
zum Zuhören und Mitsingen,
Gedichten und Geschichten
zur Weihnachtszeit
Klavier
Christiane
Obermann

Wort und Gesang
Johanna Arndt

Mandolinentrio Intermezzo
auf originalen Barockinstrumenten
Programm / Programmvariante Weihnachtslieder
Galerie
Programm
Sind die Lichter angezündet...

Es ist ein Ros entsprungen

Das Wunder der heiligen Nacht

Passepied

Weihnachtslied

Ein Tännlein schlief zur Winternacht

Wenn ich ein Bäcker wäre

Maria durch ein Dornwald ging

O Jesulein süß

Gelobet seist du Jesu Christ

Bereite dich Zion





Sonate Nr.6 für Violine und Klavier E-Dur adagio und Allegro

Der Weihnachtsmann aus der Lumpenkiste

Dezember

Der Nikolaus

Bouree

Der Stern

Siciliana

Aus einer alten Chronik
Stille Nacht
Engel / Sandig

Geistliches Volkslied

Christian Heinrich Kleubens

G. Ph. Telemann

Ch. Morgenstern

Wort und Weise: Maria Anita Görisch

U. Schmidt / Heß

Geistliches Volkslied

J. S. Bach (Schemellis Gesangbuch)

M. Luther

Glaubensbekenntnis
J. S. Bach
Arie aus dem Weihnachtsoratorium
Cana an Banana
Glaubensbekenntnis

G. F. Händel

E. Strittmatter

Worte: D. Mucke - Weise: S. Heß

Worte: K. Götz - Weise: G. Erdmann

G. F. Händel

W. Busch

J. S. Bach

Worte: J. Mohr - Weise: F. Gruber


Änderungen vorbehalten
Programmvarianten

Variante auch mit dem Mandolinen Trio Intermezzo möglich.
Auf originalen Barockinstrumenten mit dem Federkiel
angeschlagen erklingt italienische Musik des
17. und 18. Jahrhunderts. siehe Hörproben


Programm:

Vorfreude   

Suite d-moll     

Maria durch ein Dornwald ging

Konzert G-Dur für zwei Mandolinen

O Je
sulein süß

Sonate VI in d-moll

Sonata terza

Sonata VII op. 3

Ein Tännlein schlief

Trio für zuwei Mandolinen

Kinderlied im Winter

Trio Sonate G-Dur

Sind die Lichter angezündet

Stille Nacht


Änderungen vorbehalten



Variante für Veranstaltungsorte ohne Klavier wird ein Soloprogramm aus dem vorstehenden Repertoire angeboten.

Hans Naumilkat

G. F. Händel

Traditional - 16. Jhd.

Antonio Vivaldi   Andante

J. S. Bach

G. B. Sammartini   Adagio - Allegro

Dario Castello

Arcangelo Corelli   Allegro - Largo - Allegro

Samuel Scheidt

Prospero Canciello   Allegro - Largo - Allegro

Joseph Kosma

Emanuele Barbella   Allegro

Hans Sandig
Weihnachtslieder
Sind die Lichter angezündet... Es ist ein Ros entsprungen
Sind die Lichter angezündet

Sind die Lichter angezündet,
Freude zieht in jeden Raum,
Weihnachtsfreude wird verkündet
unter jedem Lichterbaum.
Leuchte Licht mit hellem Schein
überall, überall soll Freude sein.

Süsse Dinge, schöne Gaben
gehen nun von Hand zu Hand.
Jedes Kind soll Freude haben,
Jedes Kind in jedem Land.
Leuchte Licht mit hellem Schein
überall, überall soll Freude sein.

Sind die Lichter angezündet,
rings ist jeder Raum erhellt.
Weihnachtsfreude wird verkündet
zieht hinaus in alle Welt.
Leuchte Licht mit hellem Schein
überall, überall soll Freude sein.




Es is ein Ros entsprungen

Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart,
Als uns die Alten sungen, aus Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht
mitten in kalten Winter,
wol zu der halben Nacht.

Das Rößlein, das ich meine, davon Esaias sagt,
hat uns gebracht alleine Mary die reine Magd
aus Gottes ew(i)gem Raht
hat sie ein Kind gebohren
bleibend ein reine Magd.

Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß;
mit seinem hellen Scheine vertreibts die Finsternis:
wahr Mensch und wahrer Gott,
hilft uns aus allem Leide,
rettet von Sünd und Tod.

Weihnachtsgedichte
Der Stern
Der Stern

Hätt einer auch fast mehr Verstand
Als wie die drei Weisen aus dem Morgenland
Und ließe sich dünken, er wäre wohl nie
Dem Sternlein nachgereist wie sie;
Dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
Seine Lichtlein wonniglich scheinen läßt,
Fällt auch auf sein verständig Gesicht,
Er mag es merken oder nicht,
Ein freundlicher Strahl
Des Wundersternes von dazumal.

                                                     W. Busch
Geschichten
Der Weihnachtsmann aus der Lumpenkiste
Der Weihnachtsmann aus der Lumpenkiste

In meiner Heimat gingen am Andreastage, dem 30. November, die Ruprechte von Haus zu
Haus. Die Ruprechte, das waren die Burschen des Dorfes, in Verkleidungen, wie sie die
Bodenkammern und die Truhen der Altenteiler, der Großeltern, hergaben. Die rüden Burschen
hatten bei diesen Dorfrundgängen nicht den Ehrgeiz, friedfertige Weihnachtsmänner zu sein. Sie
drangen in die Häuser wie eine Räuberhorde, schlugen mit Birkenruten um sich, warfen Äpfel
und Nüsse, auch Backobst in die Stuben und brummten wie alte Bären: "Können die Kinder
beten?"

Die Kinder beteten, sie beteten vor Furcht kunterbunt: "Müde bin ich, geh zur Ruh ... Komm
Herr Jesu, sei unser Gast ... Der Mai ist gekommen ..." Lange Zeit glaubte ich, dass das
Eigenschaftswort "ruppig" von Ruprecht abgeleitet wäre.

Wenn die Ruprechthorde die kleine Dorfschneidstube meiner Mutter verliess, roch es in ihr noch
lange nach verstockten Kleidungsstücken, nach Mottenpulver und reifen Äpfeln. Meine kleine
Schwester und ich waren vor Furcht unter den grossen Schneidertisch gekrochen. Die
Tischplatte schien uns ein besserer Schutz als unsere Gebetchen zu sein, und wir wagten lange
nicht hervorzukommen, noch weniger das Dörrobst und die Nüsse anzurühren.

Diese Verängstigung konnte wohl auch unsere Mutter nicht mehr mit ansehen, denn sie bestellte
im nächsten Jahr die Ruprechte ab. Oh, was hatten wir für eine mächtige Mutter! Sie konnte die
Ruprechte abbestellen und dafür das Christkind einladen.

Jahrsdrauf erschien bei uns also das Christkind, um die Ruppigkeit der Ruprechte auszutilgen.
Das Christkind trug ein weißes Tüllkleid und ging in Ermangelung von heiligweissen Strümpfen
- es war im ersten Weltkrieg - barfuss in weissen Brautschuhen. Sein Gesicht war von einem
grossen Strohhut überschattet, dessen breite Krempe mit Wachswatte-Kirschen garniert war.
Vom Rande der Krempe fiel dem Christkind ein weißer Tüllschleier übers Gesicht. Das HOLDE
HIMMELSKIND sprach mit piepsiger Stimme und streichelte uns sogar mit seinen
Brauthandschuhhänden. Als wir unsere Gebete abgerasselt hatten, wurden wir mit gelben
Äpfeln beschenkt. Sie glichen den Goldparmänen, die wir als Wintervorrat auf dem Boden in
einer Strohhütte liegen hatten. Das sollten nun Himmelsäpfel sein? Wir bedankten uns trotzdem
artig mit DIENER und KNICKS, und das Christkind stakte gravitätisch auf seinen nackten
Heiligenbeinen in Brautstöckelschuhen davon.

Meine Mutter war zufrieden. "Habt ihr gesehn, wie`s Christkind aussah?"
"Ja", sagte ich, "wie Buliks Alma, wenn sie hinter einer Gardine hervorlugt "
Buliks Alma war die etwa vierzehnjährige Tochter aus dem Nachbarhause. An diesem Abend
sprachen wir nicht mehr über das Christkind.

Vielleicht kam die Mutter wirklich nicht ohne den Weihnachtsmann aus, wenn sie sich tagsüber
die nötige Ruhe in der Schneiderstube erhalten wollte. Jedenfalls erzählte sie uns nach dem
missglückten Christkindbesuch, der Weihnachtsmann habe nunmehr seine Werkstatt über dem
Bodenzimmer unter dem Dach eingerichtet. Das war eine dunkle, geheimnisvolle Ecke des
Häuschens, in der wir noch nie gewesen waren. Eine Treppe führte nicht unter das Dach. Eine
Leiter war nicht vorhanden. Die Mutter wusste geheimnisvoll zu berichten, wie sehr der
Weihnachtsmann dort oben nachts, wenn wir schliefen, arbeitete, sodass uns das Herumtollen
und Plappern vergingen, weil sich der Weihnachtsmann bei Tage ausruhen und schlafen musste.

Eines Abends vor dem Schlafengehn hörten wir den Weihnachtsmann auch wirklich in seiner
Werkstatt scharwerken, und die Mutter war sicher dankbar gegen den Wind, der ihr beim
Märchenmachen half.

"Soll der Weihnachtsmann Tag für Tag schlafen und Nacht für Nacht arbeiten, ohne zu essen?"
Die Frage stellte ich hartnäckig.

"Wenn ihr artig seid, isst er vielleicht einen Teller Mittagessen von euch", entschied die Mutter.
Also erhielt der Weihnachtsmann am nächsten Tage einen Teller Mittagessen. Mutter riet uns,
den Teller an der Tür des Bodenstübchens abzustellen. Ich gab meinen Patenlöffel dazu. Sollte
der Weihnachtsmann mit den Fingern essen?

Bald hörten wir unten in der Schneidestube, wie der Löffel im Teller klirrte. Oh, was hätten wir
dazu gegeben, den Weihnachtsmann essen sehen zu dürfen! Allein, die gute Mutter warnte uns,
den alten wunderlichen Mann zu vergrämen, und wir gehorchten.

Von nun an wurde der Weihnachtsmann täglich von uns beköstigt. Wir wunderten uns, dass
Teller und Löffel, wenn wir sie am späten Nachmittag vom Boden holten, blink und blank
waren, als wären sie durch den Abwasch gegangen. Der Weihnachtsmann war demnach ein
reinlicher Gesell, und wir bemühten uns, ihm nachzueifern. Wir schabten und kratzten nach den
Mahlzeiten unsere Teller aus, und dennoch waren sie nicht so sauber wie der Teller des
HEILIGEN MANNES auf dem Dachboden.

Nach dem Mittagessen hatte ich als Ältester, um meine Mutter in der nähfädelreichen
Vorweihnachtszeit zu entlasten, das wenige Geschirr zu spülen, und meine Schwester trocknete
es ab. Da der Weihnachtsmann sein Essgeschirr in blitzblankem Zustande zurücklieferte,
versuchte ich, ihm auch das Abwaschen unseres Mittagsgeschirrs zu übertragen. Es glückte. Ich
liess den Weihnachtsmann für mich abwaschen, und meine Schwester war nicht böse, wenn sie
die zerbrechlichen Teller nicht abzutrocknen brauchte.

War`s Forscherdrang, der mich zwackte, war`s, um mich bei dem Alten auf dem Dachboden
beliebt zu machen, ich begann ihm ausserdem auf eigene Faust meine Aufwartungen zu
machen.

Bald wusste ich, was ein Weihnachtsmann gern ass: Von einem Rest Frühstücksbrot, den ich
ihm hinaufgetragen hatte, ass er nur die Margarine herunter. Der Großvater schenkte mir ein
Zuckerstück, eine rare Sache in jener Zeit. Ich brachte das Naschwerk dem Weihnachtsmann.
Er verschmähte es. Oder mochte er es nur nicht, weil ich es schon angeknabbert hatte? Auch
einen Apfel liess er liegen, aber eine Maus ass er. Dabei hatte ich ihm die tote Maus nur in der
Hoffnung hingelegt, er würde sie wieder lebendig machen; hatte er nicht im Vorjahr einen
neuen Schweif an mein altes Holzpferd wachsen lassen?

So, so, der Weihnachtsmann ass also Mäuse! Vielleicht würde er sich auch über Heringsköpfe
freuen. Ich legte drei Heringsköpfe vor die Tür der Bodenstube, und da mein Großvater zu
Besuch war, hatte ich sogar den Mut, mich hinter der Lumpenkiste zu verstecken, um den
Weihnachtsmann bei seiner Heringskopfmahlzeit zu belauschen. Mein Herz pochte in den Ohren.
Lange brauchte ich nicht zu warten, denn aus der Lumpenkiste sprang - murr, marau - unsere
schwarzbunte Katze. Ich schwieg über meine Entdeckung und liess fortan meine Schwester den
Teller Mittagessen allein auf den Boden bringen.

Bis zum Frühling bewahrte ich mein Geheimnis, aber als in der Lumpenkiste im Mai, da vor der
Haustür der Birnbaum blühte, vier Kätzchen umherkrabbelten, teilte ich meiner Mutter dieses
häusliche Ereignis so mit: "Mutter, Mutter, der Weihnachtsmann hat Junge"

                                                                           Erwin Strittmatter
Galerie
Christiane Obermann
Christiane Obermann studierte an der Hochschule für Musik Hanns-Eisler Berlin bei Prof. Sigrid Lehmstedt und Prof. Rudolf Dunkel Klavier. Seit 1981 gehört sie selbst dem Lehrkörper der Hochschule für Musik Hanns - Eisler an. Sie ist seit 1978 Mitglied des Concertus - Trios, mit dem sie eine umfangreiche Konzerttätigkeit ausübte. Rundfunk und Fernsehaufnahmen - Uraufführungen. Konzerttourneen: Rußland, Frankreich, Tchechien und Ungarn. Mitarbeit und Mitwirkung in verschiedenen musikalisch-literarischen Programmen.
Mandolinentrio Intermezzo
Renate Haufe & Sieglinde Büttner
Barockmadoline / Neapolitanische Mandoline

Ute Schmidt-Heß
Gitarre
Barockmadoline: nachgebaut von Markus Dietrich, Erbach/Vogtl.
Neapolitanische Mandoline: nachgebaut von Horst Fietz
Gitarre: made by Weißgerber
designed by